Ständig werden uns in den Medien Bilder von perfekt aussehenden Menschen gezeigt. Oft sind sie superdünn oder extrem sportlich. Und dann wirkt es auch noch so, als seien sie überglücklich. Vergleichen wir uns mit ihnen, dann kann das ziemlich Druck machen, auch so auszusehen. Im schlimmsten Fall kann es sogar zu einer Essstörung führen.
Aber keine Sorge:
Wenn du mal zu viel gegessen hast oder mal nicht dazu gekommen bist, genug zu essen, dann hast du noch nicht direkt eine Essstörung, die behandelt werden muss!
Hilfe, mir schmeckt(s) nicht(s)!
Wirklich ernst wird es dann, wenn deine Gedanken andauernd um Essen und Gewicht kreisen, du ständig Kalorien zählst, Diät zu halten zum Dauerzustand wird und ein genussvolles Essen nicht mehr möglich ist. Essstörungen sind also kein Lifestyle, keine Mode und auch keine Phase, die vorüber geht. Es handelt sich um ernsthafte Krankheiten. Wer darunter leidet, hat eine gestörte Wahrnehmung des eigenen Körpers und ein gestörtes Verhältnis zu Essen. Diese seelischen Krankheiten sind schwer aus eigener Kraft in den Griff zu bekommen und können dem Körper extreme Schäden zufügen.
Menschen mit Essstörungen essen über einen langen Zeitraum entweder viel zu viel oder nur sehr, sehr wenig. Andere übergeben sich nach dem Essen oder benutzen Abführmittel.
Es gibt unterschiedliche Formen von Essstörungen:
Magersucht oder Anorexie:
Das ist eine Krankheit, bei der Betroffene süchtig danach werden, mager, also dünn, zu sein. Sie versuchen eine Diät nach der anderen, zählen und beschneiden jede Kalorie, die sie aufnehmen, bis das Nicht-Essen zu einem Zwang wird. Magersüchtige wollen und können kaum noch etwas essen und werden dadurch schwach und krank. In seltenen Fällen sterben sie sogar daran. Wer magersüchtig ist, sollte sich dringend helfen lassen. Zunächst aber ist es wichtig, selbst zu erkennen, krank zu sein. Betroffene Personen nehmen sich selbst als zu dick wahr, obwohl ihr Gewicht weit unter dem Durchschnitt liegt.
Bulimie (Bulimia nervosa):
Diese Krankheit wird auch Ess-Brech-Sucht genannt. Wer unter Bulimie leidet, bekommt immer wieder Heißhunger-Attacken. Betroffene stopfen dann superviel Essen in sich hinein – und brechen es anschließend mit Absicht wieder aus, weil sie Angst haben zuzunehmen. Viele Bulimie-Kranke schämen sich dafür und verheimlichen ihre Ess-Attacken und das Erbrechen.
Essstörung (Binge-Eating):
Bei Esssucht haben Betroffene oft das Gefühl, nicht mehr mit dem Essen aufhören zu können. Sie essen so lange, bis sie sich unangenehm voll fühlen. Auch ihnen geht es mit diesen Ess-Anfällen sehr schlecht und sie haben das Gefühl, sie nicht kontrollieren zu können. Weil Esssüchtige oft stark zunehmen, leiden sie außerdem unter ihrem Gewicht.
Hilfe bei Verdacht auf eine Essstörung?
Wenn du dir unsicher bist, ob dein Essverhalten normal ist oder du dir Sorgen machen solltest, dann kann es eine gute Idee sein, zum:r Hausarzt:Hausärztin zu gehen. Denn, wie oben beschrieben, bedeutet unregelmäßiges oder kontrolliertes Essen nicht unbedingt, dass du eine Essstörung hast.
Ganz wichtig: Falls du an einer Essstörung erkrankt bist, musst du dich nicht schuldig fühlen! Es gibt Hilfe und mit professioneller Begleitung und Unterstützung können Essstörungen geheilt werden. Dabei geht es unter anderem darum, herauszufinden, was die Ursachen für die Essstörungen sind.